Alle Nachrichtensendungen sind voll davon: der Sommer 2021 sei sooo wahnsinnig nass gewesen. Im statistischen Mittel sicherlich – in Brückhausen ist aber nur wenig von dem vielen Regen angekommen.
Viele unserer Teiche haben kaum oder gar kein Wasser mehr, sind zum Teil vom Teich wieder zu wechselfeuchten Zonen geworden. Das ist ein Beleg dafür, dass die Drainagen wenig zu tun hatten, denn es fiel nur wenig Regen im GCB, der diese Teiche geflutet hätte.
Der Teich vom Inselgrün ist auch nur wenig gefüllt. Der wird nicht so sehr durch die Drainagen versorgt, sondern müsste eigentlich durch das Grundwasser aufgefüllt werden. Aber auch das Grundwasser hat sich offensichtlich in tiefere Schichten zurückgezogen.
So fehlt fast ein Meter Wasserhöhe im Teich, wie man am Überlaufrohr sehen kann, das weit entfernt von jeglichem Wasser einsam in die Höhe ragt.
Auffüllen können und wollen wir die Teiche nicht. Denn wir dürfen nur eine begrenzte Menge Wasser aus dem Grundwasser entnehmen – und das brauchen wir dringend für die Beregnung der Spielflächen.
Zudem: was passiert wohl mit dem ganzen Wasser, das wir beim Auffüllen der Teiche mit hohen Stromkosten hineinpumpen würden? Genau, es versickert. Das halten wir nicht für nachhaltiges und vernünftiges Handeln. Daher fallen einige Teiche wieder trocken, obwohl sie im feuchten Frühjahr noch randvoll waren.
Übrigens: hatten wir das Stichwort Klimawandel schon?
Silber bei Golf&Natur?
Das Qualitätsmanagementprogramm des Deutschen Golf Verbandes Golf&Natur wurde vor einem Jahr im GCB angestoßen und innerhalb weniger Wochen mit dem Bronze-Status vorläufig abgeschlossen. Der Zertifizierungsprozess bei Golf&Natur geht nun Mitte September in die nächste Runde mit dem Ziel, die nächste Stufe zu erreichen: Silber.
Wir werden Sie auf dem Laufenden halten!
Das Rough
In den letzten Wochen waren immer wieder zwei Studierende der WWU Münster, Eileen Wilms und Janina Heins, auf unserer Anlage. Meist waren sie fast bis zum Kopf im tiefen Rough verschwunden.
„Was machen Sie denn da?“ wurden sie immer wieder von neugierigen Mitgliedern gefragt. Sie sammelten Material für ihre Bachelorarbeiten und führten dafür vielfältige Untersuchungen durch.
Bodenproben wurden entnommen, organisches Material gesammelt, Gräser bestimmt – die volle Bandbreite. Bislang haben Eileen Wilms und Janina Heins 27 verschiedene Gräser und Pflanzen im Rough gezählt und ganz nebenbei einen Schmetterling gefunden, der akut vom Aussterben bedroht ist und daher auf der Roten Liste steht. Wir sind gespannt, was alles dabei herauskommt, wenn ihre Arbeiten zu Naturschutzpotentialen auf Golfplätzen am Beispiel des Golfplatzes Brückhausen fertig sein werden.
Wir erwarten uns keine Handlungsanleitung für die Zukunft. Die Arbeiten dienen vielmehr der Bestimmung des Ist-Zustandes.
Auf der Basis des Ist-Zustandes können dann valide Aussagen darüber gemacht werden, wie die biologische Vielfalt auf unserem Platz noch weiter gesteigert werden kann.
Die von Prof. Dr. Dr. Norbert Hölzel geleitete Arbeitsgruppe Biodiversität und Ökosystemforschung am Institut für Landschaftsökologie (ILÖK) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wird den GCB dabei federführend beraten.
Ein Rat von Prof. Hölzel zur weiteren Verbesserung der biologischen Vielfalt war es, die Roughflächen ein zweites Mal im Jahr zu mähen.
Biologische Vielfalt ist aber nur ein Aspekt, der für uns wichtig ist. Einfluss des Rough auf die Spielbarkeit und die Optik des gesamten Platzes sind für uns weitere wesentliche Aspekte.
Aus all diesen Gründen hat sich der Vorstand entschlossen, dem Rat von Prof. Hölzel zu folgen und in diesem Jahr das Rough tatsächlich ein zweites Mal schneiden zu lassen. Diese Vorgehensweise ist mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf und unserem Golf&Natur Auditor Dr. Gunter Hardt abgestimmt.
Text und Fotos: JSt
09.09.2021