Maximal zweimal im Jahr darf das Rough in Brückhausen geschnitten werden, das gibt uns der Kreis Warendorf vor. Wie jedes Jahr im Juni wurde die gesamte Fläche des Roughs gemäht. Wo immer es mit den eingesetzten großen Maschinen möglich war, wurde das getrocknete Mähgut anschließend abgefahren und als Viehfutter verwendet. In schwer zu befahrenden Bereichen wurde das Rough nur gemulcht und nicht abgefahren.
Aerifizieren
Eine andere absolut notwendige Arbeit, die immer wieder gemacht werden muss, ist das Aerifizieren der Grüns.
Aerifiziert wird im GCB mit einer speziellen Maschine, die Löcher unterschiedlicher Art in die Grüns stechen kann.
Wir aerifizieren regelmäßig alle 14 Tage mit kleinen dünnen Vollspoons. Das sind eigentlich nur so was wie etwas dickere Nägel, nur deutlich teurer. Dieses sogenannte Pieksen mit den Vollspoons merkt eigentlich kaum jemand, weil anschließend eine hauchdünne Sandschicht auf die Grüns eingeschleppt wird. Mit diesem sogenannten Topdressen machen wir alles wieder glatt und schön.
Dreimal im Jahr müssen aber halt doch die dicken Hohlspoons ran. Hohlspoons sind sowas wie Rohre, die in die Erde gestochen werden und beim Rausziehen das herausgestochene Material (Gras, Wurzeln, Erde) fallenlassen. Die durch den dauernden Gebrauch verdichteten Grüns werden dabei gelockert, belüftet, wasserdurchlässig.
Und das Resultat der Hohlspoons merkt man. Kurzfristig, also für einige Tage rollen die Bälle nicht wie gewohnt, auch wenn die mit den Hohlspoons ausgestanzten Löcher im Grün noch so sorgfältig mit Sand verfüllt wurden. Langfristig merkt man das Resultat aber auch: gesunde und tolle Grüns!
Beim Aerifizieren mit Hohlspoons ist die kurzfristige Beeinträchtigung nur eines der Probleme. Da wären noch ein paar mehr…
Das Wichtigste – das Wetter muss passen. Die Grüns dürfen nicht zu nass sein, es muss trockenes Wetter sein, weil die dicken Löcher nur aus trockenen Grüns gestanzt werden können und nur trockener, rieselfähiger Sand in die Löcher eingebürstet werden kann.
Dann ein weiteres Problem, das erst in den letzten Jahren auftrat: der notwendige Sand muss überhaupt erst einmal lieferbar sein- von den extrem gestiegenen Sandpreisen ganz zu schweigen.
Und letztlich muss der Platz für zwei Tage relativ frei von Golfern sein. Das Gewusel der vielen notwendigen Maschinen für die Bearbeitung der Grüns und Abschläge, der dauernde Sandtransport quer über den Platz, das Abfahren der herausgestochenen Cores – wenn dann noch reichlich Golfer unterwegs sind, kann es auf dem Platz eng werden.
Im GCB haben wir deshalb seit Jahren sogenannte Pflegefenster im Kalender: keine Turniere, keine Greenfee-Gruppen, Damen- und Herren-Nachmittage spielen auswärts.
Diesmal hat alles gut geklappt, alles wurde rechtzeitig in einem Rutsch in zwei Tagen Arbeit vor dem großen Regen fertig.
Im Frühjahr sah das noch ganz anders aus. Das Wetter spielte nur teilweise mit, deshalb mussten die Arbeiten geteilt werden. Vor dem Regen schnell die Löcher stanzen, Regen in aller Ruhe zu Ende regnen lassen, dann erst einige Tage später Sand einschleppen und damit die Löcher schließen.
Bäume
Ein Baum, der in einem an den Platz angrenzenden Waldstück stand, ist in den letzten Tagen umgestürzt und auf dem Platz zu liegen gekommen – weitab von jedem Verkehr.
Aus den Resten des Baumes werden wir einen Totholzhaufen bauen. Auf das sich die Insekten freuen…
Und wer sich jetzt denkt: GOLF&NATUR, GolfBiodivers – der liegt nicht falsch.
Wildbienenhotels
Wenn wir schon bei GolfBiodivers sind, hier noch einmal ein Foto der neuen Wildbienenhotels. Diese Kästen stehen an mehreren Stellen auf dem Platz.
Text und Fotos: JSt 02.07.2023