Haben Sie schon einen?
Einen Mähroboter für Ihren heimischen Garten?
Wenn ja, sind Sie wahrscheinlich ziemlich zufrieden damit. In Brückhausen haben wir noch keinen. Und so schnell bekommen wir wahrscheinlich auch keinen.
Auf Golfplätzen finden sich bislang nur vereinzelt solche Mähroboter, auch autonomen Mähsysteme. (AM) genannt.
Gut Kaden zum Beispiel, früher Austragungsort der Deutsche Bank und SAP Open und im letzten Jahr des Final Four-Turniers um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, pflegt große Rasenflächen rund um das Clubhaus und außerhalb des Spielbetriebs mit Mährobotern – zwar nicht mit den preisgünstigen Heim-AMs, sondern mit den ähnlich ausschauenden, nur sehr viel teureren Profi-Varianten.
Vergleichbar große Flächen wie in Kaden gibt es im GCB nicht. Denkbar und machbar wäre alleine die Fläche zwischen Caddiehütten und Abschlag der Bahn 1 – aber ob sich dort der Aufwand mit einem teuren Mähroboter lohnen würde? Kaum, vor allem angesichts der Tatsache, dass ziemlich hohe andere Investitionen in den Maschinenpark notwendig und unabdingbar sind.
In den USA und nun auch in Europa werden allerdings AMs für die Pflege von Grüns und Fairways eingesetzt.
Sommerfeld, eine der großen deutschen Golfplatz-Pflegefirmen, hat nun einen solchen autonomen Grünsmäher, einen TORO 5010-H in Verbindung mit dem Precision Makers- System in Betrieb genommen. Allerdings nur in den Testbetrieb!
Noch ist unklar, ob sich die Mehrkosten für den AM im Vergleich zum herkömmlichen Mäher tatsächlich lohnen, denn so richtig selbständig darf in Deutschland ein AM nicht herumfahren. Ein Mitarbeiter muss immer dabei sein! Autonomes Arbeiten also unter menschlicher Aufsicht!
Auch die ersten Fairwaymäher laufen als AM. Die Berichte über diese Systeme sind bislang, sagen wir mal, zurückhaltend. Kosten, Zeitpunkt und Dauer der Mäharbeiten, Qualität des Schnitts, Störung oder Gefährdung der Golfer sind Punkte, die kritisch vorgebracht werden.
AMs werden daher keinen ungebremsten Siegeszug antreten. Aus Kostengründen wird nämlich in vielen ausländischen Clubs eher in eine ganz andere Richtung gedacht. Extrabreite Balkenmäher, die von einem Traktor gezogen werden, mähen extrem schnell und sehr kostengünstig. Solch kostengünstiges Greenkeeping ist für viele Clubs von oberster Priorität.
In Brückhausen sehen wir das ähnlich. Seit Jahren weist der bundesweite DGV-Betriebsvergleich nach, dass unser Greenkeeping unter den Kosten vergleichbarer Anlagen liegt – allerdings, und das ist uns wichtig, gleichzeitig ein Produkt liefert, das möglichst weit überdurchschnittlich ist.
Wahrscheinlich wird die AM-Technologie Riesenschritte machen, die Kosten werden sinken und dann werden in vielen Clubs diese autonomen Mähsysteme eingesetzt. Ob diese Systeme auch im GCB mit seinen vielen schmalen Brücken eingesetzt werden können, muss dann geprüft werden.
Technikfeindlichkeit kann man dem Greenkeeping im GCB übrigens nicht vorwerfen. Mit einem anderen autonomen System haben wir seit vielen Jahren gute Erfahrungen gemacht. Unsere Trecker fahren bei Pflegearbeiten auf Grüns und Fairways GPS-gesteuert.
Foto: iStockphoto
Text: JSt 16.10.2020