So ganz termingerecht hat das mit dem Rough nicht geklappt! Geplant war der Schnitt des Roughs für den September. Der Großteil der Roughflächen konnte noch in den ersten zwei Septemberwochen gemäht werden, dann kam der große Regen und nichts ging mehr! Nach und nach sind jetzt erst im Oktober die letzten Flächen gemäht worden. Wetter halt…
Die Mahd des Roughs wird nicht mehr extern vergeben, das bedeutet zusätzlichen Aufwand für das Greenkeeping.
Der September brachte dem Greenkeeping neben dem Aufwand für das Roughschneiden weitere Probleme. Regen + Hitze bedeuteten massives Wachstum der Gräser und damit für einen September außergewöhnlich viele Arbeitsstunden allein schon für die normalen Mäharbeiten. Zusätzlich waren Bauarbeiten zu erledigen und die Folgen einer Überschwemmung zu beseitigen. Gleichzeitig war die Personaldecke krankheitsbedingt dünn, denn zeitweilig standen nur drei Mitarbeiter zur Verfügung.
Dank an das Team
Der Zustand des gesamten Platzes war im September trotz Überschwemmung und zeitweiligem Personalengpass hervorragend.
Die Teilnehmer des Herren-Nachmittags waren begeistert und spendeten dem Team des Greenkeeping Beifall und auch noch eine runde Summe. Herren-Captain Dieter Roßmeier überreichte dem Head Greenkeeper Stefan Markfort als Dank und Anerkennung für die tolle Leistung den Umschlag zusammen mit einer Kiste Bier.
Septemberfluten
Der große Regen im September ließ in Westfalen viele Bäche und Flüsse über die Ufer treten lassen. Natürlich war auch im GCB „Land unter“ angesagt, denn der Platz des GCB ist ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet für Angel und Alte Angel.
Was nur wenige wissen: wenige Meter Angelabwärts des Platzes liegt ein Pegel, der seit vielen Jahren den Wasserstand der Angel anzeigt.
Innerhalb weniger Stunden füllte sich dieser Fluss, der meist nur um die 60 cm Wasser führt, weit über die Hochwassermarke von 240 cm hinaus mit Wasser und überflutete den Platz.
Am 13. September musste daher der Platz gesperrt werden.
Am nächsten Tag ging das Hochwasser zwar bereits wieder zurück, die Folgen des Hochwassers ließen aber erst am 16. September die problemlose Öffnung des Platzes zu.
Um die Schäden bei der Überflutung möglichst gering zu halten, wurden vom Greenkeeping Vorkehrungen getroffen, um das Wegschwimmen der Brücken zu verhindern. Ein Betonklotz mit mehreren hundert Kilo Gewicht beschwert hier z.B. eine der Brücken.
Trockenheit
Ein Gutes hat dieses September-Hochwasser aber: die Folgen der vierjährigen Dürre sind jetzt wirklich beseitigt. Zumindest, was das Wasser betrifft: der Grundwasserstand ist wieder hoch, der Oberboden bis in die Tiefe nachhaltig mit Wasser gesättigt.
Wie allerdings die Bäume die lange Dürre verkraftet haben, ist immer noch nicht endgültig abzusehen. Zahlreiche durch die Dürre geschädigte Bäume mussten bereits in den letzten Jahren gefällt werden. Einige weitere Bäume, das steht schon fest, müssen diesen Winter gefällt werden.
Ob die zahlreichen Eichen auf unserer Anlage die lange Trockenheit wirklich problemlos überstanden haben, wird sich noch zeigen müssen. Eichen zeigen Schäden teilweise erst nach Jahren.
Wer Wetterkarten, Wetterprognosen oder Klimaberichte liest, weiß: es wird zunehmend trockener. Die Bäume leiden darunter, aber auch die Gräser. Deswegen wurden im September erneut Gräser auf den Fairways und Grüns nachgesät, die Trockenheit besonders gut vertragen. Vor allem die Mischung der nachgesäten Gräser auf den Fairways wurde verändert, um dem Klimawandel gerecht zu werden. Gleichzeitig werden die zusätzlich eingebrachten Gräser Divots schneller zuwachsen lassen.
GolfBiodivers
Der GCB ist einer der 16 ersten Golfclubs in Deutschland, der am Bundesprogramm ‚GolfBiodivers‘ teilnimmt. Das Bundesamt für Naturschutz fördert dieses Projekt, das systematisches Wissen zur Biodiversität auf Golfanlagen in Deutschland erarbeitet und die biologische Vielfalt auf möglichst vielen Anlagen vergrößert. Dazu ist ein mehrstufiges Vorgehen geplant: im GCB ist man weit vorne dabei, denn bei uns sind die Planungen der Maßnahmen bereits abgeschlossen! Landschaftsanalyse und Bestandsaufnahme sind erledigt, die aufzuwertenden Mähwiesen und neu anzulegenden Blühsäume in den letzten Vorgesprächen mit der Universität Münster, die den GCB bei dieser Aktion betreut, festgelegt.
Die Einsaat der Flächen kann daher in den nächsten Wochen erfolgen. Dafür müssen einige Bereiche im Rough und im Bereich der Alten Gräfte sowie entlang einiger Buschreihen vorbereitet werden.
Text und Fotos: JSt 10.10.2023