Jahrzehnte nach der Pflanzung wurde die Anpflanzung hinter der Driving Range zum ersten Mal gründlich durchforstet. Das Unterholz war zwar vor mehreren Jahren bereits einmal gelichtet worden, die dort stehenden Bäume sind aber nie gepflegt worden.
Als Folge gefährdeten die Bäume den Abfangzaun der Driving Range und breiteten sich auch auf das Nachbargrundstück aus. Ausschlaggebend für die Durchführung der Pflegemaßnahme in diesem Winter waren die massiven Schäden an den Bäumen in diesem Bereich. Die viel zu dicht stehenden Bäume zeigten nach den vergangenen Dürrejahren vielfache Trockenschäden.
Auf dem Platz sind die der Trockenheit zum Opfer gefallenen Bäume bereits gefällt. Die Verkehrssicherungspflicht macht dies leider unumgänglich.
Die in der neueren Wettergeschichte einzigartigen drei Dürrejahre haben den Bäumen sehr zugesetzt.
Zu erwarten war, dass vor allem die Flachwurzler unter der jahrelangen Dürre leiden würden. Überraschend gut haben die flachwurzelnden Weiden die Dürre überstanden, die Birken allerdings nicht.
Linde, Buche, Ahorn haben je nach Standort Trockenschäden erlitten.
Alle tiefwurzelnden Bäume – Kastanie, Esche und Eiche – scheinen trotz des bis in 3m Tiefe ausgedörrten Bodens davongekommen zu sein. Ob diese vorläufige Einschätzung zutrifft, werden die Folgejahre zeigen.
Wenn das Baumpflegeprogramm der letzten Jahre nicht durchgeführt worden wäre, hätten wir deutlich massivere Trockenschäden zu verzeichnen gehabt. Zu groß wäre dann die Zahl der Bäume gewesen, die um das wenige zur Verfügung stehende Wasser gekämpft hätten.
Solitäre und Trockenheit
Herbert Spangemacher, der Golfplatzarchitekt, der den Platz des GCB entwarf, war in seinen Entwürfen sehr von Bernhard von Limburger beeinflusst. Limburger (1902-1981) war einer der bedeutendsten deutschen Golfplatzarchitekten. Limburger arbeitete immer wieder mit einzelnstehenden Bäumen, Solitären, um spielstrategische Wirkungen zu erzielen.
Spangemacher setzte daher in Brückhausen zu diesem Zweck ebenfalls Bäume ein.
Die Kastanie im Dogleg von Loch 1, die Eiche rechts vor dem Inselgrün der 5, auf den Löchern 11 und 13 – diese Solitäre stehen genau da, wo Spangemacher sie für notwendig hielt. Da sollen sie auch stehen bleiben.
Gut ist es, dass diese Solitäre gut über die Dürrejahre gekommen sind, nicht zuletzt, weil sie immer wieder vom Greenkeeping mit Wasser versorgt wurden.
Markierungsarbeiten
In den ruhigeren Januartagen wurden spezielle Markierungsarbeiten auf dem Platz vorgenommen.
Lithium-Ionen-Batterien
Für eines unserer Mitglieder hätte es tragisch ausgehen können.
Beim Ausladen seiner Golfausrüstung in der Garage seines Hauses bemerkte er im Kofferraum Rauch aus dem Batteriepack seines E-Trolleys. Glücklicherweise konnte er die glühend heiße Batterie ohne Brandverletzung in den Garten bringen, wo sie dann ausbrannte, ohne weiteren Schaden anzurichten.
Die Batterie war sechs Jahre alt. Die Ursache des Brandes könnte eindringende Feuchtigkeit gewesen sein.
Anlass für uns, noch einmal auf sorgsamen Umgang mit diesen Batterien hinzuweisen. Beschädigte Batterien – und das kann schon ein kleiner Spalt sein – tauschen Sie bitte sofort. Kaufen Sie regelmäßig eine neue Batterie, kaufen Sie aber bitte nur Originalware, keine Billigware aus dem Netz.
Was so was kostet: je nachdem wie viele Runden Sie pro Jahr spielen, weniger als ein neuer Ball pro Runde.
Knauserigkeit beim Ersatz der Batterie kann aber auch Millionen oder sogar Leben kosten: je nachdem, wo und wann Ihre Batterie abfackelt.
Players 1st Umfrage
Die Umfragen unter unseren Mitgliedern sind hervorragend gelaufen – mit einer hohe Rücklaufquote (eine der höchsten in Deutschland) und einer Platzierung weit im Vorderfeld der teilnehmenden deutschen Clubs. Welche anderen Clubs da alles teilgenommen haben? Offiziell erfährt man das nicht (Datenschutz!) – aber Tante Gugel hilft weiter. Brückhausen ist da wirklich in guter Gesellschaft.
Ein Blick auf die Umfrage im Bereich Greenkeeping zeigt insgesamt überdurchschnittliche Umfrageergebnisse. Das freut das gesamte Team des Greenkeeping natürlich sehr. Setzt man diese überaus positiven Ergebnisse in
Relation zu den notwendigerweise beschränkten eingesetzten Aufwendungen unseres Clubs, so ist das noch erfreulicher. Anders ausgedrückt: das Greenkeeping im GCB macht aus weniger mehr!
Insgesamt super Bewertungen für das Greenkeeping, nur zwei Aspekte sollten der Umfrage zufolge aber möglichst bald geändert werden.
Zum einen wird die Qualität der TeeLine bemängelt. Sie sei zu hart, sei abgespielt.
Als die Umfrage lief, war die neue TeeLine schon bestellt. Wir sind zuversichtlich, sie tatsächlich Ende Februar zu bekommen. Hoffen wir, dass sie dann auch tatsächlich geliefert wird.
Zweiter Kritikpunkt war die Tatsache, dass Bälle auf Grund des Designs des Platzes und der Roughhöhe nicht immer leicht zu finden seien.
Fangen wir mit dem Design an.
Spangemacher und Partner, die Golfplatzarchitekten, mussten den Platz mitten in Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete setzen. Diese Karte aus dem Geoportal des Kreises Warendorf macht das deutlich. Rings um den Platz verlaufen Schutzgebiete. Eine Ausdehnung in diese Flächen war nicht möglich, das Design musste dies berücksichtigen.
Die besondere Situation als ausgewiesenes Überschwemmungsgebiet machte weitere Zugeständnisse bei der Planung nötig. So hat der Platz halt viele querende Gewässer mit 6.3 km Ufergrenzen.
Kurz gesagt: am Design lässt sich nichts ändern. Alle Ideen, die verschiedentlich an uns herangetragen wurden, haben nicht überzeugt oder waren nicht umsetzbar („Ach, das da ist ein Naturschutzgebiet?? Da kann nichts hingebaut werden??“).
Das hohe und dichte Rough in Brückhausen ist der zweite, häufig genannte
Kritikpunkt und ein ganz spezielles Thema. Der schwere Boden, die häufigen Überschwemmungen, die diesen Boden immer wieder düngen und für das ungewollt kräftige Wachstum der Gräser sorgen – schwierig! Vor allem, wenn man bedenkt, wie eng die rechtlichen Grenzen sind, die dem Club vom Kreis Warendorf gesetzt sind, was die zugelassenen Pflegemaßnahmen betrifft.
Aber auch da sind wir auf einem guten Weg.
Wir haben nach langen Gesprächen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Warendorf, mit Prof. Hölzel von der WWU Münster und Dr. Gunter Hardt, dem Berater des Golf & Natur-Programms des Deutschen Golf Verbandes, das Rough bereits 2021 ein zweites Mal im Jahr gemäht.
Mehr Mäharbeiten gehen nicht.
Ob und wie das Rough unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen und unter Berücksichtigung des Standorts weiterentwickelt werden kann, ist eine Frage der nächsten Jahre, die unter wissenschaftlicher Begleitung angegangen werden soll.
Text: JSt 27.01.2022
Fotos: T. Sand, B. Tetzlaff, J. Stiegler
Grafik: Kreis Warendorf