Gute Nachrichten für die nächsten Tage!
Nummer 1: Das Rough wird gemäht.
Nummer 2: Grüns und Abschläge werden mit Hohlspoons aerifiziert und kaum jemand wird es merken. BITTE WIE? Grüns und Abschläge werden mit Hohlspoons belüftet und die dicken Löcher soll kaum jemand merken?
Genauso isses! Denn beim dritten Aerifizieren in diesem Jahr werden keine dicken Löcher gemacht! Da Head Greenkeeper Stefan Markfort & sein Team 2023 bereits zweimal Grüns und Abschläge mit richtig großen 14 mm Hohlspoons bearbeitet haben, langen diesmal 6 mm dünne Hohlspoons.
Das Vorgehen wurde bereits erfolgreich auf dem Sodengarten getestet. 6 cm tiefe Löcher waren das Resultat und zwei Tage später sah der Sodengarten so aus, als wäre nichts gewesen!
Gute Nachricht Nr. 2: Roughschnitt
Das Rough darf auf Grund behördlicher Auflagen nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Jetzt, im September, ist es wieder so weit: es darf gemäht werden.
Das Rough ist so dicht wie seit Jahren nicht mehr– obwohl es erst im Juni geschnitten worden war. Kein Wunder, denn das Gras hat in diesem Sommer durch immer wiederkehrende Regenfälle und hohe Temperaturen ideale Wachstumsbedingungen vorgefunden.
Die Fläche links von Bahn 14, im Übergang zum Naturschutzgebiet, ist schon fertig, der Rest folgt.
Mähroboter
Die idealen Wachstumsbedingungen für Gräser machen sogar unserem Mähroboter zu schaffen. Der Roboter kann die übermäßig sprießenden Grashalme nicht knapp genug zu unauffälligem Mulch schneiden, deshalb bleiben an manchen Tagen deutliche Schnittgutreste sichtbar.
Diese verbliebenen Grasreste müssen aufwändig von den Fairways abgeblasen werden.
Pilzzeit
Auf manchen Golfplätzen haben Pilze, vor allem der Dollarspot, schon erhebliche Schäden auf den Grüns hinterlassen.
Dollarspot heißt so, weil er zu Beginn des Befalls wie eine Dollarmünze aussieht – nur münzgroß, braun, wie eine schlecht verheilte alte Pitchmarke.
Aus diesen kleinen Flecken entwickeln sich in der Folge richtige Löcher in der Grasnarbe, die nicht richtig zuwachsen wollen und vor allem das Rollverhalten der Bälle sehr stark negativ beeinflussen.
Hohe Temperaturen von 25 bis 30° C am Tag und kalte Nächte mit starker Taubildung fördern die Krankheit – und genau das war das Wetter der letzten Wochen. Der GCB ist bis bislang aber weitgehend vom Pilzbefall auf den Grüns verschont geblieben. Warum hat der GCB trotz der problematischen Wetterlage bislang kaum Probleme mit Dollarspot?
Vielleicht nur Glück. Oder vielleicht auch mehr als Glück.
Seit mehreren Jahren werden die Grüns mehrmals im Jahr mit speziell ausgesuchten Grassorten nachgesät, die eine hohe Widerstandskraft gegen Pilzbefall haben.
Zudem mähen wir die Grüns nicht nur, sondern walzen sie regelmäßig. Das Walzen der Grüns wirkt sich positiv auf die Widerstandskraft der Gräser gegen
Krankheitsbefall aus. Die moderate Schnitthöhe der Grüns im GCB verringert zudem die Anfälligkeit der Gräser gegen Krankheiten.
Dauerhafte Entwarnung vor Pilzkrankheiten kann aber nicht gegeben werden. Dollarspot als Sommerkrankheit wird bald abgelöst vom Schneeschimmel, einem Herbst- und Winterpilz, der, anders als sein Name es sagt, nicht unbedingt Schnee braucht, sondern nur niedrige einstellige Tagestemperaturen, um die Grüns anzugreifen. Wenn es kalt und vor allem feucht ist, breitet sich der Pilz fast explosionsartig aus.
Ob der GCB auch diesmal bis zum kommenden Frühjahr mit geringen Pilzschäden davonkommt, wird sich zeigen.
Besuch von Compo Expert
Julia Uebbing, die Ausbildungsleiterin von Compo Expert hatte sich ein tolles Schmankerl für ihre neuesten Schützlinge ausgedacht. Die Münsteraner Firma, Hersteller von Spezialdüngern mit Tochtergesellschaften in 22 Ländern, schickte den gesamten neuen Jahrgang 2023 der Auszubildenden aus den Standorten Krefeld und Münster erst einmal in das Compo Expert Forschungs- und Entwicklungszentrum in Wolbeck und dann nach Alverskirchen zum Kunden, zum GCB.
Keiner der Auszubildenden hatte vorher je einen Golfclub betreten, entsprechend groß war das Informationsbedürfnis.
Dr. Fritz Lord, Global Turf Manager bei Compo Expert und einer der führenden europäischen Rasenfachleute, brachte den neuen Auszubildenden nahe, wie es erst ihre Arbeit dem Kunden ermöglicht, den vielfältigen Anforderungen eines Golfclubs gerecht zu werden.
Dr. Lord und Norbert Hövener, einer der anwesenden Compo Expert Vertriebsspezialisten, zeigten unter anderem mit Stimpmeter und Probespaten den Auszubildenden den hervorragenden Zustand der GCB-Grüns.
GolfBiodivers
Das Langzeitprojekt GolfBiodivers zur ökologischen Aufwertung von Golfanlagen macht sich wieder im GCB bemerkbar. Ein Mitarbeiter der Uni Münster führt mit einem Insektenkescher Untersuchungen zum Bestand an Schmetterlingen, Faltern, Hummeln und Bienen durch.
Die Untersuchungen zum Ist-Bestand an Gräsern sind dagegen schon abgeschlossen.
Der GCB ist einer der 16 ausgewählten Clubs der ersten Stunde in diesem Vorhaben, das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) finanziert wird.
Die Arbeiten im GCB werden durch die AG Biodiversität und Ökosystemforschung von Prof. Hölzel am Institut für Landschaftsökologie der Uni Münster koordiniert.
Aerifizierer
Im Teich am Grün von Loch 8 sprudelt es kräftig. Zur Verbesserung der Wasserqualität ist dort seit einiger Zeit ein Aerifizierer eingesetzt. Mehr Sauerstoff fürs Wasser ist das Ziel – wenn mit der Fontäne dann auch noch was fürs Auge abfällt, ist das gut.
Text und Fotos: JSt