An fünf Spieltagen haben seit Anfang Mai jeweils acht Spieler für die Brückhausener DGL-Herrenmannschaft 18 Löcher Golf gespielt. Am Ende waren es in der Addition aller Spieler und Spieltage mickrige vier Schläge, die den Abstieg aus der Ober- in die Landesliga bedeuteten. Eine unfassbar bittere Enttäuschung, die am vergangenen Wochenende nach einem beispiellosen Marathon im Golfsportclub Rheine/Mesum erst gegen 20 Uhr besiegelt wurde. Die Ausgangslage war klar: Das GCB-Team lag vor dem letzten Spieltag auf einem Nichtabstiegsplatz – mit gerade mal einem Punkt und lediglich fünf Schlägen Vorsprung auf die direkten Konkurrenten aus Münster-Tinnen. Weil mit Max Bublies und Jens Brunk zwei Stammspieler der letzten Wochen urlaubsbedingt fehlten, war die Truppe zwar leicht ersatzgeschwächt, aber immer noch absolut schlagkräftig. Tinnen reiste in Bestbesetzung an und so verschafften sie sich auf den ersten Bahnen auch zügig einen Vorsprung. Am frühen Mittag, der erste Flight war gerade fertig, nahm das Drama mit mehreren Wendungen dann seinen Lauf. Von jetzt auf gleich ergossen sich in wenigen Minuten so große Regenmengen auf dem Platz, dass das Spiel unterbrochen werden musste. Einige Flights retteten sich ins Clubhaus, andere verharrten in Schutzhütten. Nach einer Stunde ging es wieder raus und es hatte den Anschein, dass das GCB-Team das Blatt doch nochmal wenden könnte. Mehrere Brückhausener spielten sich in dieser Phase in einen kleinen Rausch und der Abstand auf Tinnen wurde kleiner und kleiner. Gegen 15.30 Uhr folgte dann aber die nächste Unterbrechung, diesmal schepperte ein gewaltiges Gewitter über der Anlage, der Boden in einigen Schutzhütten bebte und die Scheiben des Clubhauses vibrierten. Immer noch war rund die Hälfte der Flights draußen, eine kurze Gewitterpause wurde aber genutzt, um alle Spieler ins Sichere zu bringen. Der Platz samt Grüns stand mittlerweile an vielen Stellen unter Wasser. Wäre es nicht der letzte und entscheidende Spieltag gewesen, die Spielleitung hätte sicher längst abgebrochen. So wurde aber lange diskutiert und mit allen Beteiligten abgewägt und schlussendlich ging es um 18.15 Uhr erneut zurück auf den Platz. Diesmal kamen die Tinnener Spieler etwas besser aus der Pause und sie retteten ihren knappen Vorsprung ins Ziel. Punktgleich mit dem GCB, aber über die ganze Saison gesehen vier Schläge besser, so lautet die bittere Bilanz. Sage und schreibe elf Stunden ging diese Golfschlacht, die hinteren Flights brauchten mit den Unterbrechungen acht Stunden für ihre Runden. Auch wenn es am Ende ganz hauchdünn nicht gereicht hat, diese Erfahrung wird dem GCB-Team ganz sicher helfen und die Truppe weiter zusammen schweißen.
Rein sportlich kann sich die Mannschaft auch kaum Vorwürfe machen. Auf dem von den weißen Abschlägen langen Platz mit hohem Rough, kamen beachtliche Scores zustande. Yannick Budde ging mit einer sensationellen Even Par-Runde (72) voran, dicht gefolgt von Sebastian Bischoff mit einer ebenfalls saustarken 74. Auch Youngster Leonard Cziesla lieferte ab und schrieb sich eine fast blitzsaubere 77 auf die Scorecard. Es folgten Joshua Vogt und Dominik Hemker mit jeweils 80 Schlägen, Carsten Manz mit 83, Peter Laube mit 86 und Streicher Eike Wißmann mit 89 Schlägen. Auf welch hohem Niveau die beiden Abstiegskandidaten sich da duelliert haben, zeigt u.a. auch die Tatsache, dass beide die starken Gastgeber aus Rheine auf ihrer eigenen Anlage geschlagen haben.
Aber so ist es nunmal im Sport und deswegen gehen Glückwünsche raus – an Tinnen und Rheine zum Klassenerhalt und vor allem an Wilkinghege zur direkten Rückkehr in die Regionalliga.
Der Weg der Brückhausener DGL-Mannschaft ist trotz der großen Enttäuschung ganz sicher der richtige. Das ist zum Beispiel auch daran abzulesen, dass das reine Ergebnis über alle Spieltage gerechnet sogar besser war als vor einem Jahr. Diesmal hat es trotzdem nicht für den Klassenerhalt gereicht, weil die Liga einfach unheimlich stark besetzt war. Sollte die Entwicklung in diese Richtung weiter gehen, der Kern des Teams zusammen bleiben und vielleicht noch ein paar zusätzliche GCB-Spieler leistungsmäßig in den erforderlichen Handicap-Bereich vorstoßen, dann kann der Blick sicher ganz schnell wieder Richtung Oberliga gehen. Die letzen beiden Jahre haben eindeutig gezeigt, dass die Brückhausener DGL-Truppe auf diesem Niveau absolut konkurrenzfähig ist und somit auch dort hingehört.
Nach der Saison ist auch immer Platz für ein paar Dankesworte. Diese gelten vor allem Coach Frank Foley, der die Mannschaft dieses Jahr übernommen und sie mit seinem Fachwissen, seinem persönlichen Engagement und seiner lockeren Art weiter entwickelt hat. Ein ebenso großes Dankeschön geht an alle Unterstützer im Club, an den Vorstand und an Charlotte und Markus im Sekretariat. Und natürlich an die Fans vor Ort. Besonders hervorzuheben sind hier Michael Cziesla, der als Vorcaddie und Motivator auf der Runde super hilfreich ist, und Thomas Kubig-Steltig, der seiner Rolle als Edelfan auch in dieser Saison absolut gerecht wurde und wieder mal an vielen Sonntagen munter durch das Münsterland getourt ist.
Bericht: DGL Team