Tja, was kann Neues geschrieben werden?
Hitze, Trockenheit, Personalmangel wegen Krankheit- das ist nix Neues, das hatten wir schon alles und zwar jahrelang. Die Teiche fallen immer weiter trocken – kein Wunder, bei den geringen Regenmengen.
Dass der Platz trotz all dieser Schwierigkeiten in einem Top-Zustand ist, überrascht die Mitglieder auch nicht, ist also auch nix Neues. Zu groß ist das über viele Jahre gewachsene Vertrauen in Stefan Markfort und sein Greenkeeping-Team, dass sie trotz aller Schwierigkeiten schon alles auf das Feinste richten werden.
Was muss momentan gerichtet werden, was steht jetzt im Juni an?
Immer wieder muss bei diesen Witterungsbedingungen bewässert werden.
Extrem hohe Temperaturen und dazu noch starke Winde trocknen den Boden stark aus. Die starken Winde verwehen zudem auch bei sorgfältig eingestellten Grünsregnern die Wassermengen, so dass aufwändig von Hand nachbewässert werden muss, um nicht Teile von Grüns durch Trockenschäden zu verlieren.
Aerifizieren der Grüns
Ebenso wichtig wie das Bewässern und terminlich problematisch ist im Juni das Aerifizieren der Grüns. Was heißt das? Es werden mit Hohlmeißeln Hunderttausende von Löchern in die Grüns gestochen und dann mit frischem Sand verfüllt. Dies führt mittel- und langfristig zu deutlich gesünderen Grüns – eine eventuell auftretende kurzfristige Beeinträchtigung des Rollverhaltens von Bällen durch das Aerifizieren fällt dagegen nicht ins Gewicht- finden wir zumindest. Im Turnierkalender wird zudem seit Jahren auf diese wichtige agronomische Maßnahme langfristig hingewiesen.
Die Investitionen der letzten Jahre in den Maschinenpark machen es möglich, solche früher extrem personalintensiven Arbeiten wie das Aerifizieren auch in Zeiten des Personalmangels schnell durchzuführen.
Die übrigen routinemäßigen Arbeiten werden so verteilt und eingeschränkt, dass trotz des Ausfalls von 1/3 der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorerst keine Beeinträchtigungen des Golfspiels festzustellen sein sollten.
Rough
Nur dort, wo Arbeiten fremdvergeben, outgesourced sind, hakt es bereits ein wenig, wie Mitte Juni beim turnusmäßigen und terminlich eigentlich fest eingeplanten Schnitt des Rough.
Das Rough, zentraler Bestandteil der Herausforderungen des Golfplatzes, wird seit Jahren einmal im Jahr im Juni geschnitten. 2022 mussten wir uns überraschend und kurzfristig nach einer anderen Lösung für diese Arbeiten umsehen. Das führte zu einer kurzen Verschiebung des Sommer-Schnitttermins.
Um das Rough langfristig abzumagern, dünner und damit besser spielbar zu machen, wurde das Schnittgut immer regelmäßig geheut und später dann abgefahren. Die Nährstoffe wurden also entnommen. Das behalten wir auch weiterhin bei.
Nur Randbereiche, die mit großen Maschinen nicht bearbeitet werden können, werden gemulcht. In diesem Sommer machen wir das mit eigenem Gerät.
2021 wurde erstmals auch ein zweiter Roughschnitt im Herbst gemacht. Dieser zweite Schnitt soll dieses Jahr erneut erfolgen, da er zu einer deutlich besseren Spielbarkeit des Platzes führte.
GCB auf dem Präsentierteller
Die Deutsche Rasengesellschaft, DIE Fach-Vereinigung des deutschen Greenkeepings mit Vertretern aus Hochschulen, Industrie, Behörden und vielen anderen Bereichen, hat sich für ihre Jahrestagung im September den Platz des GC Brückhausen ausgesucht.
Wir freuen uns sehr auf diese Veranstaltung und sind uns der Ehre bewusst, dafür ausgesucht worden zu sein.
GCB auf Goldkurs
2020 bekam der GCB das Bronze-Zertifikat von Golf& Natur, dem Golfmanagement- Programm des Deutschen Golf Verbandes.
2021 wurde es dann Silber und für den Herbst 2023 steht die Gold- Zertifizierung an – all das innerhalb von zwei Jahren.
Wenn es denn mit Gold klappt, wäre diese Zertifizierung im Super-Schnelldurchgang ein toller externer Beweis für die hervorragende Arbeit im gesamten GCB.
GCB als Testgelände
Bild: CompoExpert
Zum wiederholten Mal waren die Experten von Compo Expert, einem der führenden Düngemittelhersteller Europas, bei uns zu Gast und testeten Düngemittel.
Ziel der Testversuche war es, über bestimmte Fragestellungen weitere Einschätzungen und Daten zu gewinnen.
Bild: CompoExpert
Im ersten Teil der Streuversuche wurde ein neuer Zuschlagstoff für das bessere Handling eines Düngemittels getestet. Im zweiten Teil wurde ein bestehender Dünger als Vergleich ausgebracht.
GCB und EPS
EPS, kurz für Eichenprozessionsspinner, waren ein dauerndes und extrem juckendes Ärgernis der letzten Jahre. Die Raupen der Motte sind in einigen Larvenstadien mit vielen kleinen Stacheln bewehrt, die bei Menschen zu heftigen allergischen Reaktionen führen können.
Beim ersten Auftreten des EPS vor einigen Jahren haben wir die Nester noch einfach abgeflämmt. Dann wurde der EPS mit Biozid und Absaugen bekämpft und zusätzlich auf Meisen, die natürlichen Fressfeinde der Motte, gesetzt.
Auch dieses Jahr hat die von uns beauftragte Firma Schulze-Tertilt den ersten Durchgang mit einem Biozid gemacht. Das scheint dieses Jahr so gut geklappt zu haben, dass wir uns das Absaugen wohl sparen können.