In diesem Jahr laufen die Motorsägen, die Heckenscheren und der Häcksler besonders heftig auf Hochtouren. Was ist in diesem Jahr beim Tree Management (TM) – der sorgfältigen Pflege und Bearbeitung der Bäume- anders?
Der Umfang der Arbeiten! Aufgrund der Überschwemmungen und extremen Regenfälle des letzten Winters konnten damals bei weitem nicht alle der eigentlich geplanten Tree-Management-Maßnahmen durchgeführt werden. Die Arbeiten, die in der vergangenen Saison aus Zeitgründen liegen geblieben sind, müssen nun nachgeholt werden.
Die Personalsituation: Das Greenkeeping-Team ist weiterhin unterbesetzt, was bedeutet, dass viel Arbeit mit weniger Ressourcen bewältigt werden muss.
Warum ist Tree Management so wichtig?
In den letzten zehn Jahren hat das Tree Management maßgeblich zur hohen Qualität der Brückhauser Grüns beigetragen. Die Gräser auf den Grüns – mit Ausnahme von Grün 17 – erhalten heute ihre notwendige Dosis Sonnenlicht, nämlich 8 Stunden pro Tag, weil keine Schattenspender mehr an den Grüns vorhanden sind.
Aber der „Sonnenhunger“ betrifft nicht nur die Grüns, sondern auch alle anderen Rasenflächen des Platzes.
Ein konkretes Beispiel:
Zwischen Loch 2 und Abschlag 3 wird die Hecke mit den Weiden regelmäßig stark zurückgeschnitten, um den nötigen Lichteinfall auf den Abschlag zu gewährleisten. Dabei werden auch die Weiden gesund gehalten und die Hecke bleibt vital.
Ziel: Freihaltung der Spiellinien
Ein weiteres Ziel des Tree Managements ist es, für alle Spielerinnen und Spieler – unabhängig von ihrer Spielstärke – optimale Bedingungen zu schaffen, indem Spiellinien freigehalten werden. Ein Beispiel dafür sind die Arbeiten im ersten Dogleg von Loch 10, bei denen in diesem Foto bereits erste Ergebnisse sichtbar sind.
Bäume dürfen nicht unbegrenzt wachsen, da ab einer gewissen Höhe oder Breite der Bäume die Spielbarkeit eines Golfplatzes schnell beeinträchtigt wird. Wenn ein sowieso schon recht großer Baum 1-2 weitere Meter im Jahr wächst, ist der Unterschied zwischen „noch spielbar“ und „nicht mehr spielbar“ schnell erreicht und es muss eingegriffen werden.
Abgestorbene oder kranke Bäume entfernen
Ein weiteres wesentliches Element der Baumpflege ist das Fällen von kranken oder abgestorbenen Bäumen. Dies dient nicht nur der Ästhetik und der Spielbarkeit, sondern auch der Verkehrssicherheit. In den letzten Jahren haben vor allem das Eschentriebsterben und die Dürre zwischen 2018 und 2022 ihre Spuren hinterlassen und erforderten entsprechende umfangreiche Maßnahmen. Wir sind – was die Baumgesundheit angeht – vielleicht über den Berg. Wir müssen dieses Jahr nur noch recht wenige kranke oder abgestorbene Bäume fällen.
Das Tree Management bleibt also auch in diesem Jahr eine der wichtigsten Aufgaben für das Greenkeeping-Team, um sowohl die Gesundheit des Platzes zu sichern als auch optimale Spielbedingungen zu bieten.
Text und Fotos: JSt – 14.01.2025