Wasser muss auf den Platz! Sprenger an! Denn die Hitze schwankt dieses Jahr zwischen heiß, sehr heiß und unerträglich heiß. Zur Hitze hinzu kommt eine immense Trockenheit. Dürre! Die paar Literchen Regen, die ab und zu fallen, ändern nichts daran: der Boden ist bis in große Tiefen pulvertrocken. Nur die selektive Beregnung des Platzes sorgt weiterhin für einen Top-Zustand des Platzes mit viel Grün.
Die Beregnung konzentriert sich auf die spielrelevanten Zonen und damit nur auf einen kleinen Teil des Platzes, anders kämen wir mit der uns durch den Kreis Warendorf zugestandenen Wasserentnahmemenge nicht hin.
Besonders deutlich wird die Trockenheit natürlich an unseren Teichen. Die sind leer. Die Beregnungsteiche natürlich nicht.
Teichschnitt
Die ausgetrockneten Teiche und die kleine Angel sind inzwischen alle geschnitten.
Was noch fehlt, ist der Schnitt des großen Beregnungsteiches. Auch da wird bald ein Mähboot wieder für klare Verhältnisse sorgen.
Teiche
Das monatliche Foto vom leeren Teich des Inselgrüns lasse ich diesmal weg. Auch das einsam nach oben ragende Überflussrohr des Teiches gibt es diesmal nicht. Das ist alles nix Neues.
Gar nicht neu ist immer wieder die gleiche Frage: Könnt Ihr die leeren Teiche nicht auffüllen?
Die Antwort bleibt immer gleich.
Nein!
Alles Wasser, was wir in die trockenen Teiche reinpumpen würden, wäre im Nu verdunstet und vor allem gleich wieder versickert. Also teuer reingepumpt und gleich wieder weg.
Und überhaupt – welches Wasser sollen wir da reinpumpen? Beregnungswasser? Einmal den Teich des Inselgrüns so mit Wasser füllen, dass wieder von Teich gesprochen werden kann, würde rund 5 % unseres zugelassenen Jahres-Wasserkontingents verbrauchen. 5%, die dringend für wirklich wichtige Bereiches des Platzes gebraucht werden – vor allem für die Grüns!
Bäume
Die ersten Bäume sind der Dürre schon zum Opfer gefallen. Berthold Kortbus, unser Fachmann für alles Forstliche, hat diese Bäume schon markiert. Wenn die Verkehrssicherungspflicht es nötig macht, werden diese Bäume zügig gefällt, ansonsten bleiben sie erst noch einmal stehen.
Fairways
Die Fairways sind bislang recht gut durch die Dürre gekommen. Das Greenkeeping hat in den Dürrejahren seit 2018 immer wieder gezeigt, dass Fairways auch ohne Fairwayberegnung in einem guten Zustand gehalten werden können. Mit einer Fairwayberegnung, die wir nicht haben und auch nicht bekommen werden (weil wir nicht genügend Wasser dafür haben), wären sie natürlich noch besser.
Ein wesentlicher Punkt, warum die Fairways so gut aussehen, ist der neue große Mobilregner, der zuverlässig große Flächen beregnen kann.
Der verbleibende jahrzehntealte kleine Mobilregner ist auch noch im Einsatz, so dass zwei mobile Regner und einige kleine Standregner für ausreichend Feuchtigkeit sorgen können. Allerdings ist das alles recht arbeitsintensiv, weil die Regner immer wieder versetzt werden müssen.
Der zweite wesentliche Punkt für die hohe Qualität der Fairways ist die regelmäßige Nachsaat. Trotz der wirklich guten Ergebnisse mit der bisherigen Nachsaat steuern wir hier ein wenig um. Wir steigen ab sofort auf Sorten um, die Dürre besser vertragen sollen. Die gerade gekaufte Tonne Grassamen, die bald durch unsere Sämaschine auf die Fairways kommt, wird zwar nicht sofort, sollte aber in den nächsten Jahren eine weitere Verbesserung in Bezug auf Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit bewirken. Weniger Wasserverbrauch, höhere Nachhaltigkeit.
Tierlöcher
Rabenvögel sind verflixt schlau. Schlau bei der Vermeidung von Gefahren, schlau bei der Nahrungssuche. Greenkeeper und Jäger können da einige Geschichten erzählen. Auch ein Referee, der bei Spitzenveranstaltungen des deutschen Golfs viel Zeit auf anderen Plätzen verbringt und die dortigen Raben in all ihrer Cleverness ausgiebig beobachten kann…
Momentan ist für die Rabenvögel auf deutschen Plätzen ein herrliches „Schädlings-Menu“ angerichtet aus Larven der Tipula-Wiesenschnake und Engerlingen der Mai- und Junikäfer. Allen diesen Schädlingen ist gemeinsam, dass sie den Raben herrlich schmecken und auf Golfplätzen nicht oder nur mit immensem Aufwand und ungewissem Ausgang bekämpft werden können.
Wenn es „nur“ die Raben sind, die sich bedienen, kann man noch froh sein. Rabenvögel plus Dachse plus Wildschweine sind eine Kombi, die einem Greenkeeper Alpträume verursachen kann, weil sie immense Schäden hinterlässt.
Vorbeugen gegen Befall ist also in jedem Fall besser.
Das haben wir getan und für möglichst dichte Rasendecken gesorgt. Das wird die Raben aber nicht davon abhalten, nach Nahrung zu suchen.
Ein, zwei oder drei Raben fangen an zu suchen. Wenn es sich nicht sonderlich lohnt, sieht ein Fairway anschließend nur etwas mitgenommen aus.
Wenn sie aber richtig fündig geworden sind, wird richtig großflächig gearbeitet und das heißt, die Grasdecke wird auch richtig großflächig abgezogen.
UND DANN DOCH MAL WIEDER….
Die Erinnerung:
ES ist IHR Platz! Pflegen Sie ihn!
Bitte machen Sie Ihre Pitchmarke weg. Und einige andere bitte gleich mit!
Harken Sie bitte die Bunker! Dafür sind die Harken dar! Für Sie!