Ab Anfang März ging es richtig rund im Greenkeeping. Die Nachtfröste waren zum Teil aber sehr knackig und ließen Arbeiten auf dem Platz nur eingeschränkt zu. Die Grüns konnten wegen dieser Nachtfröste auch häufig nur jeweils im Laufe des Tages freigegeben werden.
Die Grüns und Abschläge sind inzwischen alle aerifiziert, gedüngt, nachgesät und mit Topdressing versehen.
Auf der Liste für die Arbeiten im März und April standen aber neben diesen ‚normalen‘ Frühlingsaufgaben noch eine ganze Reihe von Zusatzaufgaben.
Brückenbau
Die kleinen Brücken sind inzwischen alle fertig renoviert. Das leidige Edelstahlschrauben – Lieferketten – Problem wurde gelöst Die fehlenden Edelstahlschrauben wurden noch geliefert und alle Lochbleche damit fixiert.
Die Anschlüsse der Wege an die renovierten Brücken werden im Laufe dieser Tage bedarfsweise optimiert, mögliche Stolperfallen entfernt.
Bunkerarbeiten
Die Grünbunker auf den Löchern 6 und 7 waren seit Jahren für Spieler und Greenkeeper problematisch. Das Greenkeeping wollte die Probleme der beiden Bunker schon lange lösen. Aber mit „nur mal schnell ein wenig mehr Sand“ oder „etwas weniger Sand“ in den Bunkern, so wie manche Leute sich das vorstellen, wären die Probleme nicht gelöst gewesen.
Da musste mehr gemacht werden, um im Endeffekt zwei gut spielbare Bunker präsentieren zu können.
Im Überschwemmungsjahr 2024 war für solch aufwändige Änderungsarbeiten aber keine Zeit – vor allen nicht vor der Deutschen Meisterschaft im Herbst. Der gesamte Aufbau der Bunker und die Bunkerumgebung mussten bearbeitet werden, um eine bessere Spielbarkeit zu erreichen, gleichzeitig die Bunkerpflege deutlich zu vereinfachen und die Mäharbeiten um die beiden Bunker nachhaltig zu erleichtern.
Es war auch klar, dass in beiden Bunkern die Dränagen erweitert und erneuert werden mussten.
Wetter und Personalbestand ließen diese aufwändigen Arbeiten in diesem Frühjahr zu.
Wenn solche Arbeiten, die üblicherweise an spezialisierte Golfplatzbaufirmen vergeben werden, durch das Greenkeeping ausgeführt werden sollen, geht das nur, wenn ein erfahrener Baggerfahrer im Team dieses ‚Shaping‘, das Formen von Bunker und Bunkerumgebung, übernehmen kann. Im GCB ist mit dem stellvertretenden Head Greenkeeper Timo Sand ein solch hervorragender Fachmann vorhanden, der schon seit Jahren das komplette Shaping bei allen Platzarbeiten durchführt.
Am Grünbunker von Loch 7 hatte sich über die Jahrzehnte auf dem Vorgrün, auf der sogenannten Bunkerlippe, durch unzählige Bunkerschläge ein richtig dicker Sandauftrag gebildet. Seit Jahren sind wir dabei, nach und nach solche dicken Sandschichten bei unseren Grünbunkern abzutragen. Damit wird die Bunkerwand niedriger, der Bunker besser spielbar gemacht. Genau das passierte hier in den letzten Wochen.
Zudem wurde der Bunker beim Shapen in seiner Form überarbeitet, eine kleinere Graszunge entfernt.
Der Grünbunker auf Loch 6 und seine Umgebung wurden viel nachhaltiger, deutlicher überarbeitet. Die Form wurde verändert und zudem der Bunker durch Abtragen eines kleinen Hügels vor dem Bunker endlich sichtbarer gemacht.
Auf den Kreide-Lehmboden in den Bunkern wurde zuerst eine Schicht Rheinsand aufgetragen und mit einer Rüttelplatte festgestampft. Darauf erst kam die normiert dicke Schicht Bunkersand, die in zwei Arbeitsschritten aufgetragen und jeweils festgestampft wurde.
Die neu modellierten Bunkerumgebungen wurden mit Rollrasen belegt, so wie bei den anderen Bunkerrenovierungen der letzten Jahre.
Wegebau
Eine weitere Zusatzaufgabe in den letzten Wochen war der Wegebau.
Die Renovierung der beiden Wege auf den Löchern 14 und 17 ist jetzt soweit, wie es die Liefersituation des benötigten Spezialsands für die abschließende Oberschicht ermöglicht. Oder in anderen Worten: der Dolomit-Sand kommt drauf, wenn er denn endlich da ist.
Nach der Renovierung der beiden Grünbunker an den Löchern 6 und 7 ist der Neubau des Weges von der Brücke auf Loch 10 bis zum Damenabschlag von Loch 11an der Reihe. Seit Jahren musste dieser Bereich immer wieder wegen Matsch abgesperrt werden.
Dort nur einen Weg über und in den Matsch zu bauen, ist nicht wirklich sinnvoll. Es musste zusätzlich eine Drainage gelegt werden, um das Wasser aus diesem Bereich abzuleiten.
Obstbäume
Die letzten neuen Obstbäume wurden gepflanzt. Sie schließen nun auch die über die Jahre entstandene Lücke am Rand von Loch 12.
Auch eine große Mirabelle steht jetzt als Blickfang an ihrem Platz im Rough links von Loch 1.
Baumpflege
Als Folge des Baummanagements blieben einige Baumstümpfe, sogenannte Stubben, zurück.
Die massiven Schäden an diesen Bäumen sind bei den verbliebenen Stümpfen deutlich zu sehen.
Einzelne dieser Stubben, wie auf Loch 12, werden aus ökologischen Gründen bleiben.
Andere Stubben, wie auf Loch 8, wurden mit einer großen Stubbenfräse beseitigt, weil sie ins Spiel kommen können.
Autonomes Mähen
Autonomes Mähen auf Golfplätzen ist im Kommen. Immer mehr Anbieter autonomer Mäher drängen auf den Markt, vor allem in Europa. Im letzten Jahr lief neben unserem eigenen Gerät versuchsweise bereits ein zweiter Mähroboter eines deutschen Anbieters auf unserer Anlage.
Der GCB wird in diesem Jahr das Gerät eines weiteren Herstellers testen.
Unser eigener autonomer Mäher des schwedischen Marktführers hat inzwischen 7000 Betriebsstunden Mähen hinter sich – das ist schon ein Wort. Nach einem Wintercheck und einer aufwändigen, vom Hersteller veranlassten ‚Modellpflege‘ ist das gute Stück wieder da,
Neue Flaggenstöcke
Das Bücken hat ein Ende. Angeschafft wurden Flaggenstöcke mit integriertem Laserreflektor und – Trommelwirbel, Tusch – integrierter Hebevorrichtung.
GolfBiodivers
Deutlich zu sehen in vielen Teilen des Platzes südlich der Angel: die Saat geht auf! All die Flächen, die im Rahmen des Projektes GolfBiodivers mit regionalen Blühpflanzen aufgewertet wurden, zeigen schon ihre ersten Blüten. Farben und biologische Vielfalt werden sichtbar.
Alte Bekannte tauchen auch wieder auf: 6 Insektenhotels für Wildbienen sind von der Uni Münster aufgestellt worden.
Diese Insektenhotels haben gleichzeitig ein Ortungsgerät für Insekten und Vögel und Fledermäuse.
Diese Insektenhotels werden von 6 Mitgliedern des Clubs in Zusammenarbeit mit den Unis Münster und Freiburg betreut.
Text und Fotos: JSt
09.04.2025