
Prof. Norbert Hölzel besuchte mit Dr. Frederike Velbert und Jens Jakob Schaper aus dem Team des Instituts für Landschaftsökologie der Uni Münster den GC Brückhausen, um sich vom Stand des Projekts GolfBiodivers zu überzeugen. Der Bürgermeister der Gemeinde Everswinkel, Sebastian Seidel, nutzte die Gelegenheit, um aus erster Hand zu erfahren, wie der Umweltschutz im GCB vorangetrieben wird.
Der Deutsche Golfverband (DGV) startete in Kooperation mit vier deutschen Universitäten das groß angelegte Umweltprojekt GolfBiodivers, an dem 64 Golfplätze aus neun deutschen Bundesländern beteiligt sind – von Schleswig-Holstein bis Bayern. Das Ziel: insektenfreundliche Golfplätze und Umweltbildung für alle. Das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Jahren.
Der GC Brückhausen ist eine der 16 Pilotanlagen bei GolfBiodivers und wird von der AG Biodiversität und Ökosystemforschung der Uni Münster um Prof. Norbert Hölzel betreut
Dr. Kathrin Kottke, die Stellvertretende Leiterin der Stabstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Uni Münster und Videoredakteur Johannes Wulf begleiteten den Besuch in Brückhausen, um auf www.uni-muenster.de den Stand des Projektes darzustellen.
Das Projekt sieht vor, dass auf den Golfplätzen ein „Biodiversitätsbausatz“ auf verschiedenen Flächen installiert wird. Dieser Bausatz besteht aus aufgewerteten Flachlandmähwiesen, Blühstreifen, Säumen und Gebüschen, die wiederum Heuschrecken, Tagfalter, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse anziehen sollen.
Aus Drohnensicht wird deutlich, wie in Brückhausen Blühstreifen in ansonsten extensiv gepflegten Bereichen angelegt wurden.
Diese Blühstreifen sind im ersten Jahr nach der Einsaat besonders attraktiv, da dem regional zusammengestellten Saatgut spezielle Hingucker beigemischt wurden – ‚Akzeptanz- Pflanzen‘ im Biologen-Deutsch. Das Problem mit der Aufwertung ist nämlich, dass diese Blühstreifen zwar ökologisch extrem wertvoll sind, aber langfristig nicht immer den optisch besten Eindruck machen. Deshalb werden bei allen Aufwertungen einjährige Beimischungen im Saatgut verwendet.
Bürgermeister Sebastian Seidel, der in der Gemeinde Everswinkel ähnliche Aufwertungen durchführen lässt, ließ sich von Dr. Frederike Velbert und Jens Jakob Schaper immer wieder genau die Problematik dieser Blühstreifen erklären.
Rote Liste Fund
Gesucht wurde bei der Golfplatzbegehung eigentlich gar nicht danach. Ganz nebenbei wurde auf dem Golfplatz eine gefährdete Art gefunden: Carex vesicaria L. – die Blasen-Segge. Rote Liste NRW – gefährdet.
Mitgliederbeteiligung
Ein Ziel des Projektes GolfBiodivers ist es, die Mitglieder des Clubs einzubinden. In Brückhausen fanden sich in vorbildlicher Weise schnell Mitglieder, die als ‚Bürgerwissenschaftler‘ die 6 Insektenhotels betreuen. Softwaregestützt werden dabei Belegung und Nutzung der Brutröhren dokumentiert. Zufällig genau passend zum Besuch der Uni Münster kontrollierten und dokumentierten Karin Wichmann und Heinz Bethke das Hotel an Loch 16.
Ingeborg Brisam, Yvonne Severin, Harald Braun, Axel Kirsch und Rainer Schmidt betreuen die anderen Hotels.
Fotos: Johannes Wulf (Uni Münster)
Text: JSt 30.04.2025