Der Platz ist in einem hervorragenden Zustand. Die anhaltende Trockenheit hinterlässt aber deutliche Spuren auf unserem Golfplatz. Teiche sind kaum noch als solche zu erkennen, die Angel führt nur noch Niedrigwasser und die Kleine Angel ist nahezu vollständig ausgetrocknet. Auch die Vegetation leidet sichtbar: ausgetrocknete, teilweise braune Fairways, erschöpfte Sträucher und frühzeitig blattverlierende Bäume prägen das Bild.
Einer der trockensten August-Monate seit Jahrzehnten
Seit Anfang August sind nur wenige Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – weit entfernt vom langjährigen Mittelwert von 80 Litern. Obwohl der Juli verhältnismäßig regenreich war, konnte er das aktuelle Maß der Bodenaustrocknung nicht verhindern. Hohe Verdunstungsraten von zwei bis drei Millimetern täglich verschärfen die Situation zusätzlich.
Fairways: Zwischen Trockenstress und Schlagweite
Ein kleiner Vorteil der Trockenheit: Bälle rollen auf den harten Fairways derzeit besonders weit. Insgesamt zeigen sich diese Spielflächen trotz des Trockenstress aber recht robust. Das verdanken wir der gezielten Nachsaatstrategie mit einer speziell abgestimmten Mischung aus Lolium (Deutsches Weidelgras) und Poa pratensis (Wiesenrispe/Kentucky Bluegrass). Diese Kombination sorgt für:
- Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit
- Hohe Belastbarkeit im Spielbetrieb
- Schnelles Schließen von Lücken durch gute Bestockungsfähigkeit
Auf die oft empfohlene Beimischung von Festuca, einem Gras, das besonders widerstandsfähig gegen Trockenheit ist, wird bewusst verzichtet, da diese Grassorte auf unserem lehmigen Boden nicht gedeiht.
Auch in diesem Herbst erfolgt wieder die planmäßige Nachsaat aller Fairways – wie immer ab September, wenn die Bedingungen für das teure Saatgut optimal sind.
Bäume im Stress – insbesondere unsere Eschen
Neben den Rasenflächen leiden auch viele unserer Bäume. Besonders betroffen: die Eschen. Schon seit Jahren sind sie europaweit vom Eschentriebsterben betroffen – ausgelöst durch einen eingeschleppten Pilz aus Ostasien.
Die aktuelle Trockenheit wirkt zusätzlich als Stressfaktor und beschleunigt den Krankheitsverlauf deutlich. Leider müssen wir uns darauf einstellen, im Winter weitere Eschen fällen zu müssen.
Neue Obstbäume als Beitrag zur Biodiversität
Im Frühjahr haben wir zahlreiche neue Obstbäume mit alten Sorten gepflanzt. Diese werden intensiv bewässert, um gut anzuwachsen und langfristig zur Förderung der ökologischen Vielfalt auf unserem Platz beizutragen.
Fazit:
Trotz der extremen Wetterbedingungen bleibt unser Platz dank vorausschauender Maßnahmen in einem vergleichsweise sehr guten Zustand. Wir setzen weiterhin auf angepasste Pflegekonzepte und ökologische Verantwortung – für Spielfreude heute und einen gesunden Golfplatz von morgen.
Text und Fotos: JSt