Der Investitionsstau im Maschinenpark des Clubs ist bald abgearbeitet. Diesmal waren die Golfcarts dran! Acht funkelnagelneue Yamaha-Carts stehen Mitgliedern und Gästen seit Anfang April zur Verfügung. Innerhalb von vier Wochen war alles gelaufen- von der Entscheidung, neue Carts anzuschaffen bis zur Lieferung.
Die neuen Yamahas sind für Nutzer einfach nur super – erhöhte Sitzposition, tolle Sitze, mehr Raum für Kopf und Füße, ein Riesenkorb hinter den Sitzen, vielfältige sinnvolle Ablagemöglichkeiten im Cockpit und – weil es in Westfalen ab und zu doch regnet – an allen Carts als Zusatzausstattung eine Regenschutz-Haube für die Bags.
Geringe Betriebskosten, Zuverlässigkeit, regenerative Bremse, super Federung – das waren für den Club wichtige Punkte bei der Kaufentscheidung. Zwei weitere Aspekte waren aber viel entscheidender für den Club: Lieferfähigkeit und Preis (wen wundert das in Brückhausen?)
Überhaupt erst einmal eine Möglichkeit zu finden, 8 relativ kurzfristig lieferbare Carts bei einem Lieferanten aufzutreiben und diese Carts dann auch tatsächlich geliefert zu bekommen, schien nach den ersten vorsichtigen Anfragen allerdings zuerst wenig wahrscheinlich.
Wir sind daher mehr als froh, dass wir für die Neuanschaffung letztlich immer noch unter allen drei großen Cart-Herstellern auswählen konnten. Der Vorstand entschied sich für das in allen Aspekten -auch in finanzieller Hinsicht – beste Modell, das tatsächlich auch noch kurzfristig verfügbar war.
Warum haben wir uns für eine Neuanschaffung der Carts entschieden? Die bisher genutzten Carts waren zunehmend unzuverlässig, wurden schlicht und einfach unwirtschaftlich, denn es stand großer Reparaturaufwand an. Kein Wunder, denn die Verleih-Carts waren 5 bzw. 16 Jahre alt. Ein paar noch ältere Carts klapperten im Greenkeeping vor sich hin. Wir haben daher fast die gesamte bisherige Cartflotte verkauft und nur zwei der 5 Jahre alten weißen Carts für das Greenkeeping behalten.
Mietgebühren der Carts 2022
Mitglieder:
9 Löcher 10,00 € / 18 Löcher 15,00 €
Gäste:
9 Löcher 20,00 € / 18 Löcher 35,00 €
Veränderungen im Greenkeeping – Personal
Heinz Tertilt, der sich mehr als 30 Jahre um unsere Maschinen (und auch die Golfcarts) kümmerte, ist seit einigen Wochen in Rente: offiziell verabschiedet wurde er noch nicht – krankheits- und urlaubsbedingt war das bislang leider nicht möglich.
Sein Nachfolger ist schon da und auf der Webseite des Clubs auch bereits vorgestellt: Alexander Brinkmann verstärkt mehr als passgenau das Team als frischgebackener Landmaschinenmechaniker-Meister!
Margaret Stahlberg, unsere Gärtnerin, ist nach ihrer Winterpause auch zurück im Team und pflanzt momentan sehr heftig für den kommenden Sommer.
Der Blumenschmuck des Frühjahrs im Clubhausbereich ist allein ihr Werk.
Pflege der Fairways
Personelle Veränderungen sind im Greenkeeping das eine. Veränderte Vorgehensweisen sind das andere. Personalveränderungen werden sofort deutlich, werden Pflegemaßnahmen verändert, dauert es zum Teil Jahre, bis eine Wirkung der Maßnahme sichtbar wird.
Wir haben seit Jahrzehnten unsere Fairways immer wieder mal gesandet und vertidrainiert, also tiefengelockert. Jetzt sehen wir nach 7 Jahren verstärkter intensiver Besandung: es ist genug, der Erfolg ist da. Die Fairways waren 2021 trotz vorhergehender dreijähriger Dauerdürre in einem sagenhaften Zustand und sind auch jetzt extrem gut durch den Winter gekommen. Wir werden also unser langjähriges Programm der Besandung der Fairways erst einmal einstellen. (Wissen Sie, wie viele Tonnen Sand für das Besanden der Fairways gebraucht werden? Und haben Sie von den extrem gestiegenen Preisen für Sand gehört? Der reine Wahnsinn!). Die Fairways werden aber weiterhin – wenn auch selektiv – vertidrainiert. Wetterabhängig wird das in den nächsten Wochen passieren.
Die Fairways sehen natürlich auch so gut aus, weil Sie als Mitglieder so kräftig mitgeholfen haben. Danke dafür an alle Mitglieder, die in den Wintermonaten ihre Bälle aufgeteet und so Divots vermieden haben!
Herausgeschlagene Divots wachsen im Winter nicht wieder an und in jedes offengebliebene Winterdivot wandern statt Gras Gänseblümchen und Löwenzahn ein – nicht gerade ideal für Top-Fairways und Golf im Frühjahr und Sommer.
Ankündigung der Vertidrain- Arbeiten auf Fairways
Je nach Wetterlage werden nach Ostern einige Fairways vertidrainiert. Bei dieser Maßnahme fährt unser großer Trecker mit dem Vertidrain hintendran GPS-gesteuert über die Fairways. Und zwar autonom und LANGSAM… Die GPS-Steuerung der Vertidrain-Einheit sieht keine Golferinnen und Golfer, steuert einfach stur weiter, nimmt keine Rücksicht auf Sie und Ihre Golfgruppe.
Als kluger und rücksichtsvoller Mensch nehmen Sie bitte Rücksicht auf die Maschine und vor allem auf den Mitarbeiter, der hinter einer dünnen Scheibe sitzt und ihrem Ball nicht ausweichen kann. Überholen Sie die Maschine, lassen Sie ein Loch oder einen Teil des Lochs aus, vertrauen Sie nicht darauf, dass Sie die Maschine mit Ihrem Ball schon nicht treffen werden!
Gras auf den Grüns
Poa annua ist DER Anpassungskünstler unter den Gräsern. Poa ist durch seine Ausstattung mit vier Chromosomen optimal in der Lage, sich schnell auf die unterschiedlichsten Bedingungen einzurichten. Die flachwurzelnde und sich extrem schnell vermehrende Poa wächst in fast jeden Rasenbestand ein. Die allerdings auch sehr wasserdurstigen und vor allem krankheitsanfälligen Poa annua Gräser hatten sich über die Jahre auf bis zu 80% unserer Grüns breitgemacht und auf Grund der gesetzlich eingeschränkten Möglichkeiten zur Pilzbekämpfung immer wieder mal Probleme verursacht, die Grüns in dem Top-Zustand zu erhalten, den wir anstreben. Wir haben daher mehrere Jahre lang mehrmals pro Jahr die Grüns mit verschiedenen Agrostis-Sorten nachgesät und die Poa so auf unter 50 % zurückgedrängt.
Wir sehen das als Riesenerfolg mit der bislang verwendeten Nachsaat-Mischung an. Trotz dieses Erfolges steigen wir 2022 auf eine neue Agrostis-Mischung um. Bei der Neuzüchtung von Flechtstraußgräsern hat sich nämlich enorm viel getan, die neuen Agrostis-Sorten sind deutlich leistungsfähiger, wie unabhängige Tests bewiesen haben.
Wir setzen für die nächsten Jahre auf eine Mischung von drei Flechtstraußgräsern. Diese Mischung einer bewährten Sorte (Pennlinks II) mit zwei neuen Hochleistungsgräsern, Luminary und 007 DSB kombiniert die Vorzüge mehrere Spitzen-Sorten. Luminary und 007 DSB werden in allen unabhängigen Tests in Schweden, dem UK und den USA neben den hervorragenden Spieleigenschaften, der guten Verdrängung von Poa annua vor allem hohe Widerstandsfähigkeit gegen Schneeschimmel und Dollarspot bescheinigt. Je widerstandsfähiger eine Sorte gegen die schädlichen Pilze ist, desto besser für uns. Denn wir haben kaum noch Mittel gegen Pilzkrankheiten, müssen immer mehr den Krankheiten vorbeugen – und zur besseren Vorbeugung gehören halt auch einfach widerstandsfähigere Gräser.
Die verwendeten Sorten liegen in ihrem Erscheinungsbild bei Blattbreite, mittelgrüner Färbung und Wachstumsgeschwindigkeit zudem sehr eng beieinander, so dass sich über die Jahre ein immer einheitlicheres Bild der Grüns ergeben wird. Und das ist schließlich für viele Golferinnen und Golfer ja das zentrale Thema: schön grün muss es sein!
Beseitigung der Sturm- und Dürreschäden
Wir haben in den Orkanen der vergangenen Wochen einige Bäume verloren. Die dreijährige Dauerdürre hat andere Bäume so geschädigt, dass sie gefällt werden mussten. Die verbliebenen Baumstubben wurden Ende März durch unseren stellvertretenden Head Greenkeeper Timo Sand mit einer Stubbenfräse beseitigt.
Diese ausgefrästen Bereiche im Boden sind nach den Regeln automatisch Boden in Ausbesserung, der nicht markiert werden muss und von dem straflose Erleichterung in Anspruch genommen werden kann.
Wetter
Wetter ist ja nun mal gar nichts Neues für Greenkeeper. Was für Wetter aber so kommt, ist schon neu. Ein total trockener März, jetzt Anfang April stehen einige Löcher unter Wasser. Maschinen kommen nicht überall hin: Schnee soll auch noch kommen. Einige Plätze in der Umgebung haben geschlossen. Frost am Morgen oder vielleicht sogar bis in den Mittag: schwieriges Arbeiten also für das ganze Team, schwieriges Planen für unseren Head Greenkeeper Stefan Markfort.
Augusta-Syndrom
Haben Sie das alljährliche Augusta-Syndrom? Golferinnen haben das Syndrom selten. Männliche Golfer dagegen sind sehr anfällig für diese Krankheit. Tritt regelmäßig auf nach übertriebenem Konsum von TV-Übertragungen des Masters in Augusta. Klarer Fall von Masters-Syndrom sind Aussprüche wie „Unser Platz sollte SOO aussehen“, oder „So schnell sollten unsere Grüns sein“.
Wenn diese Krankheit auftritt, helfen nur Fakten. Fakten wie „Unter jedem einzelnen Grün in Augusta liegt eine Sub-Air-Anlage, die Temperatur und Feuchtigkeit steuert und jeweils über eine Million Dollar kostet“ oder „Augusta liegt auf der Höhe von Tunesien und Marokko, da ist das Klima anders als in Westfalen“ und der vielleicht rettende Gedanke „Der Platz in Augusta ist nur rund vier Monate im Jahr auf“. Mit solchen Fakten im Hinterkopf genießen Sie dann hoffentlich wieder entspannt Ihr Ganzjahresgolf in Brückhausen…
Text und Fotos: JSt
09.04.2022